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Auch wenn die Feierlichkeiten zum 40-jährigen Priesterjubiläum von Direktor Prof. Winfried Haunerland und zum 25-jährigen von Spiritual Prof. Yves Kingata nicht im offiziellen Programm des zeitgleich in Stuttgart abgehaltenen Katholikentags aufgeführt waren, hätten sie dort doch ohne Weiteres Eingang finden können.

So nahm der Regensburger Weihbischof Dr. Josef Graf in seiner Predigt nach kurzer Einleitung die konkreten Zeitumstände des priesterlichen Dienstes der Jubilare nüchtern in den Blick: „Das Priestertum ist das Sturmzentrum der Kirchenkrise“ (https://www.communio.de/inhalte.php?jahrgang=2022&ausgabe=1&artikel=2), der Priesterberuf sei ein Beruf in der Krise und nicht mehr attraktiv, die Lage sehr ernst. Denn angesichts des Glaubensschwunds und des zurückgehenden kirchlichen Lebens fehle das Umfeld des gelebten Glaubens, in dem der priesterliche Dienst wertgeschätzt werden könne. Zunächst einmal gelte es, diese Wirklichkeit schonungslos in den Blick zu nehmen, um sich sodann neu auf das zu besinnen, was das Evangelium verkünde (Joh 14,23-26) und den Priester eigentlich ausmache: das Festhalten an Gottes Wort, die Pflege der innigen Beziehung zu Christus und damit der Innenseite des Priesterberufs wie des ganzen kirchlichen Lebens. Ohne diese Basis drohe der Priester bloß die Außenseite mit Erfolgen, Karriere und Ansehen aufzupolieren. Wie zuvor in der Lesung (1 Petr 4,7-11) gehört, gehe es stattdessen darum, „einander als gute Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes, jeder mit der Gabe, die er empfangen hat“ zu dienen und so das mit leeren Händen Empfangene weiterzugeben. Mit Blick auf das hohe Maß an empfangenen Gaben erinnerte Graf die Jubilare an ihre besondere Rechenschaftspflicht, ermutigte sie aber auch zu Zuversicht und Gelassenheit im Angesicht von Gottes Gnade.

Nach abschließenden Dank- und Grußworten von Regens Markus Magin (Speyer), Haussprecher Kimmle und den Jubilaren zog die Festgesellschaft von St. Ludwig zum Imbiss in den Garten des Georgianums weiter.

In der Hausgemeinschaft erfreuten wir uns am Sonntag an einem weiteren Festmahl. Nach der abschließenden feierlichen Ansprache von Subregens Staude ließ Direktor Haunerland es sich nun aber doch nicht nehmen, angesichts des einsetzenden Donnergrollens an die römische Wetterlage bei der Verkündigung des Unfehlbarkeitsdogmas zu erinnern – vielleicht würde diese Form von selbstironischem Humor auch den heutigen kirchlichen Unwettern ein wenig ihre Spannung nehmen…